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Samstag, 01. bis Sonntag, 02. Oktober

 

Der Samstag ist nationaler Feiertag in Usbekistan. Der Tag der Lehrer. Schulbildung und Universität genießen hier einen hohen Stellenwert bei der Weiterentwicklung des Landes. Viele jungen Menschen sind ökonomisch und sprachlich sehr gebildet. Auch die Geschichte Usbekistans hat eine wichtige Bedeutung.

 

 

Hier die usbekisch-deutsche Versorgungs-Flug-Staffel, bestehend aus 6 in Warnfarbe gestrichenen Doppeldeckern. ...... Die Hubschrauber waren gerade alle in der Schreinerwerkstatt. ... das dauert noch lange in Afghanistan....

 

 

Aber da ich ja kein Lehrer bin und der Tag der Tourismusangestellten aus Unkenntnis an mir vorbeigezogen ist, genieße ich den Tag mit Arbeit. Vorbereitung für ein kurzes Gespräch mit dem Verwaltungsoffizier Herrn Killer auf der deutschen Air Base in Termez (der sinnigerweise auf seinem Namensschild „Der KILLER“ stehen hat) und Besuch von Herrn Pulatov. (ihr wisst schon, der mit der griechischen Insel im Vorgarten)

 

Es tat gut, mal wieder mit einem Deutschen deutsch zu reden, wenn auch nur für 5 Minuten. Wir vereinbaren ein Treffen im Hotel mit Frau Hauptmann Peter und Leutnant Der Killer für eine kleine Hotelbesichtigung und ein Lunch oder Dinner.

 

Zurück im Hotel vorbereiten und warten auf Mr. Pulatov. Zunächst aber kommt erst seine Frau in Begleitung meiner kleinen Freundin. Die fängt laut an zu lachen, weil sie sich freut mich zu sehen. Ein Wrigleys für jedes Kind untermauert unsere Freundschaft. Der Paps kommt erst spät, so dass ein Meeting nicht mehr stattfindet. Dafür ist unsere Begrüßung um so herzlicher. Interessant auch, wer hier mit wem was zu schaffen hat. In Begleitung von Paps Pulatov reist der 1. Assistent des Primeministers, noch ein Regierungsangestellter und ein Restaurantbesitzer. Ich lasse die hohen Herren ziehen und kümmere mich lieber um mein Tagebuch. Das Abschlussbier im 6th – floor natürlich nicht zu vergessen.

 

Der Sonntag fängt wie immer um 7 mit dem Wecker an. Es nervt, ohne vorher einen Cafe getrunken zu haben, durchs Haus zu laufen und A Salom Aleikum zu sagen und den üblichen Händedruck zu verteilen. Das muss ich ändern. Auch muss ich langsam mal das Zimmer wechseln. Eine Suite ist ja auch das Minimum. Könnte ich eigentlich gleich mal machen.

 

Herr Pulatov kommt nicht und ich habe auch keine Lust mehr auf ihn zu warten. Außerdem sieht meine Gesprächsvorbereitung eher danach aus, dass wir einige „tiefgründige“ Diskussionen zu führen haben. Insbesondere was die Hierarchie innerhalb des Hauses angeht und welche Entscheidungen nun in welchem Rahmen von wem getroffen werden. Eigentlich habe ich da gar keine Lust zu.

Irgendwie scheint es hier keiner so genau zu nehmen mit Terminen für Hoteleröffnungen, Anreiseterminen, Kontakt zu den leitenden Angestellten usw. ... Es beschleicht mich das Gefühl, ich könnte dieses Hotel auch von der Heimat aus leiten und keinem würde es auffallen. Später sollte ich dann erfahren, dass die offizielle Eröffnung eines Hotels oder Betriebes auch steuerliche Hintergründe hat: Erst wenn die Steuer für den Betrieb abgerechnet ist und das „TAX Office“ grünes Licht gibt, darf das Hotel offiziell betrieben werden. Bis dahin ist das sozusagen ein schwebendes Verfahren. Und da das Hotel derzeit eine Steuerschuld aus 2004 und 2005 von lächerlichen 60 Mio. hat wird erst mal fieberhaft nach Möglichkeiten gesucht, die Steuerlast zu halbieren und zu begleichen. Sobald dies erledigt ist, wird es dann hoffentlich auch mal ein fixes Datum für Eröffnung, Anreise Eigentümer und Zeit für Diskussionen geben. Aber das nur so mal am Rande.

Also warten auf weitere Infos, habe ja auch genug anderes zu tun, als auf eine schlecht geplante Feier zu warten. Allerdings wäre es schon vorteilhaft gewesen, endlich mal mit allen Eigentümern an einem Tisch zu sitzen. Sei’s drum. Usbekistan und Termez haben ja auch anderes zu bieten....

 

... wie wäre es zum Beispiel .... mit einer kleinen Geburtstagsfeier.... 

 

Ferdinand Selig | ferdinandselig1@aol.com